- 3182 -

1311. Januar 26. Glogau.

tercia f. infra oct. b. Agnetis.

Mechtild, Herzogin von Schlesien, Herrin von Glogau, gründet zum Seelenheile ihres verstorbenen Gemahls Heinrich, weiland Erben des Königreichs Polen, Herzogs von Schlesien und Herren von Glogau, einen neuen Altar in der Marienkirche bei Glogau (Dom) zur Ehre des heil. Geistes mit einem von ihr zu präsentirenden ständigen Vikare, zu dessen Unterhalte sie anweist zwei Fleischbänke und eine Brotbank zwischen den Brücken mit voller Freiheit, die Hälfte des Brotzolles in der Stadt au den Markttagen, den Zins von einer Hufe in Ruschowicz (Rauschwitz) zum Allod des Henning von Lauban, Bürgers von Glogau, gehörig, unter Zustimmung ihrer Erben und mit der Bestimmung, dass der erwähnte Vikar ausschliesslich diesem Altardienste sich widmen solle.

Z.: Gunther v. Biberstein, Albert Truchsess (v. Borna), Jencho v. Hogowicz (Haugwitz), Schibau de Der (Dyhrn), Schibko Grello, Herr Fritscho de Bonthense Protonotar der herzogl. Kanzlei.


Or. im Bresl. Staatsarch. Glogau Kollegiatstift 31. An violettgelben Seidenfäden das runde Siegel der Herzogin, von dessen Prägung nicht das Mindeste mehr zu erkennen ist. Das Rücksiegel zeigt einen Helm mit der Umschrift MEGHTHILDIS.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.